Die Geschichte der Reise von Bergedorf nach Hude

1. Einleitung

Die Geschichte der Reise von Bergedorf nach Hude ist eine Erzählung über die Verlagerung des Zisterzienser-Nonnenklosters und die Errichtung eines bedeutenden neuen Klosters in Hude. Diese Ereignisse spiegeln die turbulente Zeit der Stedinger Kriege und den Aufstieg der Zisterzienser in Nordwestdeutschland wider.

2. Thema

Die Geschichte der Reise von Bergedorf nach Hude

3. Zeitliche Einordnung

  1. bis 13. Jahrhundert

4. Beitrag selbst

Gründung und Verlagerung des Klosters: Das Zisterzienser-Nonnenkloster in Bergedorf wurde bald mit allen Besitzungen und Rechten in das Eigentum der Zisterzienser-Mönche des Klosters Marienthal bei Helmstedt überführt. Der Zisterzienserorden, der 1102 aus der großen Klosterbruderschaft der Benediktiner hervorgegangen war, hatte in Deutschland eine große Verbreitung gefunden. Ihr Leitspruch lautete: „Bete und arbeite!“ Ihre Klöster wurden oft in der Wildnis gegründet, wo sie nach der Rodung blühende landwirtschaftliche Großbetriebe entwickelten. In Bergedorf fehlte jedoch der nötige Raum für solch ein Vorhaben.

Die Oldenburger Grafen gaben den Mönchen deshalb ein neues Gelände, auf dem 1232 mit dem Bau eines neuen Klosters begonnen wurde. Das neue Kloster erhielt von den Mönchen den Namen „Portus Sancte Marie“ (Hafen der heiligen Maria), als ein symbolischer Hafen für die Seelen der Verstorbenen.

Hindernisse und Wiederaufbau: Das Gründungsjahr fiel in die unruhige Zeit der Stedinger Kriege, während derer die Stedinger Bauern den begonnenen Klosterbau niederbrannten. Nachdem die Bauern in der Schlacht bei Altenesch 1234 vernichtet worden waren, begannen die Mönche sofort mit dem Wiederaufbau. Sie wurden aus der Siegesbeute der Oldenburger Grafen reich bedacht. Eine Schenkungsurkunde von 1236 des Grafen Heinrich von Oldenburg-Wildeshausen erwähnt erstmals den Ortsnamen Hude.

Wachstum und Reichtum des Klosters: Das Kloster Hude wuchs schnell zu einem der größten und reichsten Klöster Nordwestdeutschlands. Zwischen 1232 und 1400 wurden über 500 Urkunden ausgestellt, die sich mit Schenkungen von Landbesitz befassten. Neben den Grafen machten auch andere Wohltäter aus der Umgebung dem Kloster großzügige Schenkungen, oft für das Seelenheil Verstorbener.

Bauliche Entwicklung: Bald begannen die Mönche mit dem Bau ihrer Klosterkirche. Die gotische Bauweise, erkennbar an spitzen Fensterbögen und hochragenden Gewölben, wurde verwendet. Die Huder Klosterkirche, gebaut mit selbstgebrannten Ziegelsteinen aus lokalem Ton, ist eines der schönsten Beispiele der Backsteingotik in Norddeutschland. Die Mönche betrieben auch einen florierenden Handel mit ihren Ziegelsteinen, die als „Huder Klosterformat“ bekannt wurden und wesentlich größer als heutige Ziegelsteine waren.

5. Quellenangaben

6. Wertung der Glaubwürdigkeit

Die Quellen, insbesondere die detaillierten Beschreibungen von Hans Grundmann in seinem Buch „Geschichten aus der Geschichte Ganderkesee“ und die zusätzlichen Informationen aus Wikipedia und der offiziellen Kloster Hude Webseite, bieten eine verlässliche Grundlage für die Darstellung der Geschichte der Reise von Bergedorf nach Hude. Historische Dokumente und wissenschaftliche Artikel liefern detaillierte und verlässliche Einblicke in die Ereignisse und ihre Bedeutung.

7. Wissenschaftliche Anmerkungen

  • Religiöser Einfluss: Die Geschichte zeigt den Einfluss und die Bedeutung des Zisterzienserordens in der Region und deren Beitrag zur wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung.
  • Konflikte und Wiederaufbau: Die Zerstörung des Klosterbaus während der Stedinger Kriege und der anschließende Wiederaufbau spiegeln die turbulente politische und soziale Lage der Zeit wider.
  • Architektonische Entwicklung: Die Einführung und Nutzung der Backsteingotik zeigt die technologische und künstlerische Weiterentwicklung der Klosterbauten in Norddeutschland.

8. Fazit

Die Geschichte der Reise von Bergedorf nach Hude ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Verlagerung und den Aufbau eines bedeutenden Klosters in Norddeutschland. Die Ereignisse verdeutlichen die Herausforderungen und Erfolge des Zisterzienserordens in einer unruhigen Zeit und deren nachhaltigen Einfluss auf die Region. Das Kloster Hude wuchs zu einem der größten und reichsten Klöster Nordwestdeutschlands und hinterließ ein bedeutendes architektonisches Erbe.


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