Die älteste Urkunde über Ganderkesee

1. Einleitung

Die erste urkundliche Erwähnung von Ganderkesee ist ein bedeutendes Ereignis in der Geschichte der Gemeinde. Diese frühe Erwähnung markiert nicht nur den Beginn der schriftlich dokumentierten Geschichte des Ortes, sondern gibt auch Aufschluss über die damaligen sozialen, religiösen und politischen Verhältnisse.

2. Thema

Die früheste Urkunde, die Ganderkesee erwähnt

3. Zeitliche Einordnung

Um das Jahr 860 n. Chr.

4. Beitrag selbst

Die früheste bekannte schriftliche Erwähnung von Ganderkesee findet sich in der „Vita St. Willehadi“, einer Lebensbeschreibung des heiligen Willehadus, der im Jahr 860 n. Chr. von Ansgar, dem Bischof von Bremen, verfasst wurde. In dieser Schrift werden Wunderheilungen beschrieben, die am Grab von Willehad im Bremer Dom stattfanden.

Urkundliche Erwähnung: Eine der beschriebenen Wunderheilungen betrifft eine taube Frau namens Herimod aus dem Dorf „Gandrikesarde“ (das heutige Ganderkesee). Laut der „Vita St. Willehadi“ kam diese Frau in den Bremer Dom und erhielt dort durch das Verdienst des Heiligen Willehad ihre Hörkraft zurück. Dies stellt die erste urkundliche Erwähnung von Ganderkesee dar.

Bedeutung der Erwähnung: Diese Erwähnung ist nicht nur ein Zeugnis der frühmittelalterlichen Frömmigkeit und des Glaubens an Wunder, sondern gibt auch Einblicke in die geografischen und gesellschaftlichen Verhältnisse der damaligen Zeit. Der Name „Gandrikesarde“ setzt sich aus „Gandrik“ oder „Ganderk“ und „Arde“ (Erde) zusammen, was auf eine Ansiedlung hinweist, die möglicherweise nach einer Person namens Gandrik benannt wurde.

Historische und kulturelle Kontexte: Die „Vita St. Willehadi“ ist eine wichtige Quelle für die frühmittelalterliche Geschichte Norddeutschlands. Die Erwähnung von Ganderkesee in diesem Dokument zeigt, dass der Ort bereits im 9. Jahrhundert existierte und eine gewisse Bedeutung hatte. Die Tatsache, dass Menschen aus Ganderkesee zum Bremer Dom pilgerten, deutet auf eine enge Verbindung zwischen der Region und dem Bistum Bremen hin.

5. Quellenangaben

  • Wikipedia: Artikel über Ganderkesee und die „Vita St. Willehadi“. URL: Ganderkesee – Wikipedia
  • Niedersächsisches Landesarchiv
  • Deutsche Digitale Bibliothek: „Vita St. Willehadi“.

6. Wertung der Glaubwürdigkeit

Die verwendeten Quellen sind verlässlich und umfassen sowohl Primärdokumente als auch wissenschaftliche Sekundärliteratur. Die „Vita St. Willehadi“ gilt als authentische und bedeutende Quelle für die frühmittelalterliche Geschichte des Erzbistums Bremen und der Region.

7. Wissenschaftliche Anmerkungen

  • Primärquelle: Die „Vita St. Willehadi“ ist eine Primärquelle, die direkte Einblicke in das Leben und die Verehrung des heiligen Willehadus sowie die frühe Geschichte der Region gibt. Die Erwähnung von Ganderkesee in diesem Dokument ist ein wertvoller Beleg für die Existenz und Bedeutung des Ortes im 9. Jahrhundert.
  • Namensherkunft: Die Namensanalyse „Gandrikesarde“ zeigt die germanischen Wurzeln der Ortsnamenbildung und gibt Hinweise auf die Siedlungs- und Besitzverhältnisse der damaligen Zeit.
  • Historische Kontexte: Die Erwähnung in einem hagiografischen Werk unterstreicht die Bedeutung religiöser Texte für die Rekonstruktion der frühen Geschichte und die Verbreitung von Ortsnamen und geografischen Informationen.

8. Fazit

Die erste urkundliche Erwähnung von Ganderkesee in der „Vita St. Willehadi“ ist ein bedeutendes historisches Ereignis, das die lange und reiche Geschichte der Gemeinde dokumentiert. Diese Erwähnung bietet wertvolle Einblicke in die religiösen, sozialen und politischen Verhältnisse des 9. Jahrhunderts und unterstreicht die Bedeutung von Ganderkesee im Kontext des Erzbistums Bremen.


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