1. Einleitung
Der Mordfall von Bergedorf im Jahr 1192 erlangte traurige Berühmtheit und hatte weitreichende Konsequenzen für die Geschichte der Region um Ganderkesee und Oldenburg. Der Vorfall betraf Graf Christian von Oldenburg, der nach seiner Teilnahme am Dritten Kreuzzug heimtückisch ermordet wurde.
2. Thema
Der Mordfall von Bergedorf
3. Zeitliche Einordnung
1192
4. Beitrag selbst
Hintergrund: Das Dorf Bergedorf, das 1189 neben Ganderkesee als erster Ort der Gemeinde urkundlich erwähnt wurde, wurde durch einen Mordfall im Jahr 1192 bekannt. Der Oldenburger Graf Christian, der in die Geschichte als der „Kreuzfahrer“ eingegangen ist, wurde hier ermordet.
Der Mord: Graf Christian von Oldenburg, der Bruder von Graf Moritz, wurde im Schlaf auf einem Bauernhof in Bergedorf ermordet. Moritz hatte ihn nach ihrer Rückkehr aus der Verbannung durch Heinrich den Löwen in die Leuchtenburg bei Hatten abgeschoben. Christian folgte 1189 dem Ruf von Kaiser Barbarossa zum Kreuzzug ins Heilige Land. Nach Barbarossas Tod und vielen Mühsalen kehrte Christian nach Deutschland zurück.
Auf der letzten Etappe seines Heimweges von Bremen nach Oldenburg ließ Moritz ihn durch gedungene Ritter von Hatten, Sannum und Döhlen ermorden, wahrscheinlich in der Hoffnung, dass sein Bruder wie viele andere Kreuzfahrer nicht zurückkehren würde. Moritz glaubte, sein Gewissen durch die Stiftung eines Klosters beruhigen zu können. Zusammen mit seiner Mutter Kunigunde gründete er an der Mordstelle in Bergedorf ein Kloster der Zisterziensernonnen von St. Michael in Bremen, das der heiligen Jungfrau Maria geweiht wurde.
Konsequenzen und Strafen: Die Mörder, die Ritter von Sannum und Döhlen, mussten ihre Tat mit dem Leben sühnen. Da sie Lehnsleute des Bremer Erzbischofs waren, ließ dieser sie hinrichten. Sie wurden durch ein Gottesurteil überführt, indem sie mit nackten Füßen über glühende Pflugscharen gehen mussten, und dann aufs Rad geflochten. Der Ritter von Hatten flüchtete in den Schutz seines Lehnsherrn, des Grafen Moritz, und soll zur Sühne die Kirche und Pfarre in Hatten gestiftet haben (WikiTree.com) (WikiTree.com) (Wikipedia).
5. Quellenangaben
- Hans Grundmann: Meuchelmord in Bergedorf in Geschichten aus der Geschichte Ganderkesee
- WikiTree: Christian von Süderbrok of Oldenburg
- Wikipedia: Christian II, Count of Oldenburg
6. Wertung der Glaubwürdigkeit
Die Quellen, insbesondere die detaillierten Beschreibungen von Hans Grundmann in seinem Buch „Meuchelmord in Bergedorf“ und die genealogischen Daten auf WikiTree, bieten eine verlässliche Grundlage für die Darstellung des Mordfalls in Bergedorf. Historische Dokumente und wissenschaftliche Artikel liefern detaillierte und verlässliche Einblicke in die Ereignisse und ihre Bedeutung.
7. Wissenschaftliche Anmerkungen
- Politische Intrigen: Der Mordfall zeigt die politischen Intrigen und Machtkämpfe innerhalb der Grafenfamilie von Oldenburg.
- Kreuzzüge und ihre Folgen: Die Rückkehrer aus den Kreuzzügen standen oft vor neuen Herausforderungen und Gefahren in ihrer Heimat.
- Rechtssystem im Mittelalter: Das Gottesurteil und die Hinrichtung der Mörder spiegeln die mittelalterlichen Rechtssysteme und Strafen wider.
8. Fazit
Der Mordfall von Bergedorf ist ein bemerkenswerter Vorfall in der Geschichte von Oldenburg und Ganderkesee, der die politischen und familiären Spannungen sowie die brutalen Methoden der Konfliktlösung im Mittelalter verdeutlicht. Die Ereignisse um den Mord an Graf Christian und die darauffolgenden Konsequenzen sind ein eindrucksvolles Beispiel für die Dynamik und Härte der mittelalterlichen Politik und Justiz.
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